Indikation:
Wichtigste Methode zur Erfassung einer Kohlenhydrat-
Resorptionsstörung (z. B. glutensensitive Enteropathie) im oberen
Dünndarm; Malabsorptionssyndrom

Messparameter:
Xylose

Material:
Serum je 1 ml basal und nach 1h (bei Kindern) bzw. nach 2h (bei Erwachsenen)
5h-Sammelurin 5 ml
(unter Zusatz von 5 ml Thymol 10% in Isopropanol, Substanz kann bei
uns angefordert werden)

Prinzip:
Überprüfung der Resorption von D-Xylose im oberen Dünndarm.
Erkrankungen, die zu einer Einschränkung der resorptiven Oberfläche
von Duodenum und Jejunum führen, weisen eine erniedrigte
Konzentration von D-Xylose im Serum und eine verminderte
Ausscheidung im Urin auf.

Durchführung:
1. Blutabnahme der Basalprobe
2. Nach Blasenentleerung trinkt der nüchterne Patient 25 g D-Xylose in
300 ml Wasser oder schwachem Tee gelöst (zusätzlich 300 ml Wasser
zum Nachspülen), bei Kindern ist eine Xylose-Menge von 5 g in 100 –
200 ml Wasser ausreichend.
Gesamte Flüssigkeitsmenge: Erwachsene ca. 1 Liter;
Kinder ca. 600 ml/m2 Körperoberfläche.
3. Sammeln des 5h-Urins
4. Blutabnahme nach 1h bei Kindern bzw. 2h bei Erwachsenen.

Referenzbereich:
25 g D-Xylose 5 g D-Xylose
(Erwachsene) (Kinder)
Serum (2h-Wert): Serum (1h-Wert):
> 30 mg/dl > 20 mg/dl
Urin: > 4g/5h

Interpretation:
Beim Gesunden werden ca. 50% der zugeführten D-Xylose aktiv
resorbiert. Eine Ausscheidung beim Erwachsenen < 4g/5h sowie eine
Serumkonzentration < 30mg/dl weisen auf eine Malassimilation im
oberen Dünndarm hin, deren häufigste Ursache die einheimische Sprue
(glutensensitive Enteropathie) ist. Daneben werden erniedrigte Werte
auch bei seltenen Erkrankungen (z. B. Karzinoid-Syndrom, Zollinger-
Ellison-Syndrom, Schädigung des Darmepithels durch Pharmaka,
bakterielle Überbesiedlung des Dünndarms etc.) gefunden.
In Kombination mit Untersuchungen der exokrinen Pankreasfunktion
und der Dünndarmbiopsie ermöglicht der D-Xylose-Test die
Differentialdiagnose einer intestinalen Malabsorption von einer durch
exokrine Pankreasinsuffizienz verursachten Maldigestion

Hinweis: