Indikation:
V. a. gestörte Gucosetoleranz
grenzwertige Nüchternblutzuckerwerte; Erstdiagnose eines latenten
bzw. manifesten Diabetes mellitus
Wichtig: bei bereits bekannten manifesten Diabetes mellitus sowie bei
Nüchtern-Glucose-Werten morgens von > 125 mg/dl (venös) sollte die
Testung unterbleiben.
Ausschluss eines Gestationsdiabetes

Messparameter:
Glukose

Material:
NaF-Blut je 2 ml (evtl. für Insulin- und C-Peptidbestimmung zusätzlich 1ml
Serum, tiefgefroren )

Prinzip:

Durchführung:
Vorbereitung des Patienten:
3 Tage vor dem Test übliche Essensgewohnheiten einhalten (mind.
150-200 g Kohlenhydrate/Tag)
3 Tage vorher Absetzen störender Medikamente
(z. B. Saluretika, Steroide, Laxantien, Schilddrüsenhormone etc.)
mindestens 3 Tage Abstand zur Menstruation
Beginn des Tests zwischen 8 und 9 Uhr morgens nach mind. 10 -16
stündiger Nahrungskarenz.
1. kapilläre oder venöse Blutentnahme (Glucose I)
2. 75 g Glukose in 300-400 ml Wasser oder Tee innerhalb von 5 min.
trinken lassen.
Kinder erhalten 1.75 g/kg Körpergewicht (bis max. 75 g).
3. Blutabnahmen nach 60 (nicht obligatorisch) und 120 Minuten
(Glukose II u. III)

Interpretation:
2 h- Glucose: > 200 mg/dl
Diabetes mellitus
2 h- Glucose: 140 mg/dl – 199 mg/dl
gestörte Glucosetoleranz
2 h- Glucose < 140 mg/dl
Normalbefund
Insulin:
Normal: Anstieg innerhalb 60 min. auf das 2-10fache des
Ausgangswertes (mind. 25mU/l; max. 100mU/l)
CAVE: Für den Nachweis einer Insulinresistenz ist die Berechnung des
HOMA-Index aus Nüchtern-Glucose und Nüchtern-Insulin effizienter!

C-Peptid:
Normal: Anstieg innerhalb 60 min auf das 3-5fache des
Ausgangswertes. Bestimmung nur sinnvoll, wenn Insulinwerte nicht
eindeutig zu interpretieren sind (unter/nach Insulinbehandlung).

Hinweis:
Als Screening Test auf einen Gestationsdiabetes (GDM) kann bei Schwangeren gemäß den Mutterschaftsrichtlinien des G-BA (MuRiLi) eine orale Glucosebelastung mit 50 g Glukose durchgeführt werden (zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tages, unabhängig vom Zeitpunkt der letzten Mahlzeit)
Hierbei ergibt sich der V.a. einen Gestationsdiabetes, wenn 1 h- Glucose > 135 mg/dl (>7,5 mmol/l) und < 200mg/dl (< 11,1, mmol/l)
In diesem Fall ist zur Bestätigung des Befundes ein oGTT mit 75 g Glucose erforderlich.
Ein Gestationsdiabetes liegt vor, wenn für mindestens zwei Werte (aus venösem Blut) gilt:
nüchtern: ≥ 92 mg/dl (5,1 mmol/l)
nach 1 h ≥ 180 mg/dl (10,0 mmol/l)
nach 2 h ≥ 153 mg/dl (8,5 mmol/l)
Wenn die 1 h- Glucose nach dem 50-g-Belastungstest > 200 mg/dl (11,1 mmol/l) liegt, wird die Diagnose GDM direkt gestellt und ein weiterer oGTT ist obsolet.