RKI passt Testkriterien für SARS-CoV-2-Diag­nostik an

04.11.2020 | Coronavirus

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat im Rahmen der Herbst- und Wintersaison die Testkriterien für SARS-CoV-2-Infektionen angepasst, um eine Überlastung von Arzt­praxen, Laboren, Eltern, Betreuungseinrichtungen etc. zu verhindern.

Wie das RKI heute betonte, sollen Testkapazitäten „effizient eingesetzt werden.“ Darüber hinaus ist es nicht vorgesehen und nicht möglich, in der kommen­den Herbst-/Wintersaison alle Personen mit einer ARE (akuten respiratori­schen Erkrankung)-Symptomatik auf eine SARS-CoV-2-Infektion zu testen.

Alleine die durchschnittliche Anzahl an ARE der vergangenen vier Jahre in den Kalenderwochen 38 bis 52 würden wöchentliche Kapazitäten von drei bis fünf Millionen Tests erfordern (bei Testung aller ARE), so das RKI.

Laut Neufassung der RKI-Testkriterien sollte ein Test auf SARS-CoV-2 durchgeführt werden, wenn mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:

  • Schwere respiratorische Symptome (bspw. durch akute Bronchitis oder Pneumonie, Atemnot oder Fieber),
  • Akute Hypo- oder Anosmie bzw. Hypo- oder Ageusie (Störung des Geruchs- und Geschmackssinns),
  • Ungeklärte Erkrankungssymptome und Kontakt (KP1) mit einem bestätigten COVID-19-Fall,
  • Akute respiratorische Symptome jeder Schwere und eins der folgenden Kriterien:
    • Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe,
    • Tätigkeit in Pflege, Arztpraxis, Krankenhaus,
    • Erhöhte Expositionswahrscheinlichkeit, bspw. Im Rahmen eines Ausbruchs, bei Veranstaltungen mit > 10 Personen in geschlossenen und unzureichend durchlüfteten Räumen und unzureichender Anwendung der AHA+L-Regeln,
    • Kontakt im Haushalt oder zu einem Cluster von Personen mit akuter ARE ungeklärter Ursache und eine erhöhte COVID-19 7-Tages-Inzidenz (> 35/100.000 Einwohner) im Landkreis,
    • während des Zeitraums der Symptomatik bestand die Möglichkeit (Expositionssetting) einer Weiterver­breitung an viele weitere Personen,
    • weiterhin enger Kontakt zu vielen Menschen oder zu vulnerablen Risikopatienten
  • Klinische Verschlechterung bei bestehender Symptomatik.

COVID-19 Verdacht: Testkriterien und Maßnahmen
Orientierungshilfe für Ärztinnen und Ärzte