Umstellung der immunologischen und infektiologischen Diagnostik

17.04.2020 | Praxisinformationen

Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,

nach ausführlichen internen Vortestungen stellen wir in der Woche ab dem 20.04.2020 im 1. Schritt einen Teil der immunologischen/infektionsserologischen Tests auf die modernste Geräteplattform (Alinity) des bisherigen, renommierten Herstellers Abbott um.

Im Laufe des 2. Quartals 2020 erfolgt im 2. Schritt der Wechsel eines molekularbiologischen Systems, wodurch Sie die Vorteile einer schnelleren, bestenfalls tagesaktuellen Testbearbeitung z.B. der Humanen Immundefizienz-Virus (HIV)-, Hepatitis B-, Hepatitis C- und Humanen Papillomvirus (HPV)- PCR erwarten dürfen.

Wir nutzen den 1. Schritt um einige Kommentierungen und diagnostische Vorgehensweisen an die neuesten Standards / Leitlinien- und Literaturempfehlungen anzupassen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bestimmung des Röteln-IgG zur serologischen Abklärung der Immunitätslage: Eine Immunität ist zukünftig bereits ab einem Cut-off von 10 IU/ml anzunehmen.1
  • Da es Messabweichungen zwischen verschiedenen Testgenerationen geben kann, bitten wir dies bei Verlaufskontrollen der betroffenen Parameter Cyclosporin und Tacrolimus zu bedenken.
  • Qualitative Ergebnisausgabe bei Hepatitis A-IgG-Antikörpern: es erfolgt zukünftig keine Ergebnisausgabe in mIU/ml. Nach Rücksprache benutzen wir somit den gleichen, rein qualitativen Assay wie das Konsiliarlabor Hepatitis A-Virus (unter Leitung von Prof. Dr. med. Jürgen Wenzel).

Ein positives Ergebnis entspricht einer Antikörperkonzentration von > 14,5 mIU/ml und damit einem Z.n. durchgemachter Infektion oder Impfung.2

  • Einstellung der Komplementbindungsreaktion (KBR) für Varizella zoster-Virus, Cytomegalie-Virus und Toxoplasma gondii mit beschleunigter Befundübermittlung und angepasster Befundkommentierung

Bei der Beauftragung der Laborparameter ändert sich für Sie nichts; diese erfolgt gänzlich auf Ihnen bekannte Art und Weise. Die Umstellung hat ebenfalls keinen Effekt auf die Abrechnung der Leistungen. Es kommt zu keiner Änderung von Abrechnungsziffern.

In der Initialphase nach der Testumstellung werden wir entsprechende Hinweise auf dem Laborbefund geben.

Bei medizinischen Fragen steht Ihnen Herr Dr. med. Benedikt Lohr zur Verfügung.

 

 

Quellenhinweise / Weiterführende Literatur:

 

  1. Huzly et al. Performance of 14 rubella IgG immunoassays on samples with low positive or negative haemagglutination inhibition results. Journal of Clinical Virology 2016, 74,13-18.
  2. Niehues et al. Impfen bei Immundefizienz (I) Bundesgesundheitsblatt 2017, 60, 674-684.